Latein - Deutsch



Latein - Deutsch



Accidit in puncto, quod non speratur in anno.

    „In einem Augenblick kann geschehen, was man sich in einem Jahr nicht erhofft hätte.“


Accipere quam facere praestat iniuriam.

    „Unrecht erleiden ist besser als Unrecht tun.“ – Cicero, Tusculanae disputationes – Gespräche in Tusculum 5, 56.


Accusare nemo se debet nisi coram Deo.

    „Niemand muss sich selbst bezichtigen, es sei denn vor Gott.“ – Rechtsregel


Acta, non verba.

    „Taten, nicht Worte!“ „Taten statt Worte.“


Actio est reactio.

    „Kraft ist (gegengleich) Gegenkraft“ – Drittes Newtonsches Axiom, „lex tertia“, das Wechselwirkungsprinzip.


Barba crescit, caput nescit.

    „Der Bart wächst, (aber) der Kopf wird nicht weiser.“


Benedictio Dei divites facit.

    „Gottes Segen macht reich.“ – Vulgata: Buch der Sprichwörter 10,22


Caritas numquam excidit.

    „Liebe hört niemals auf.“ – Vulgata: 1. Brief des Paulus an die Korinther 13,8


Carpe diem!

    „Nutze den Tag!“ – Redewendung, die aus der Ode 1,11,8 des römischen Dichters Horaz stammt:

    „Carpe diem quam minimum credula postero.“

    „Nutze den Tag mit möglichst wenig Vertrauen auf den nächsten!“


causae sunt quinque bibendi

    „Fünf Gründe gibt es fürs Trinken.“ Aus einem Henry Aldrich oder Gilles Ménage zugeschriebenen Epigramm in Hexametern:

    Si bene commemini, causae sunt quinque bibendi:

    Hospitis adventus, praesens sitis atque futura

    Aut vini bonitas et quaelibet altera causa.


    („Wenn ich mich recht erinnere, gibt es fürs Trinken fünf Gründe:

    Ankunft eines Gastes, Durst jetzt und in der Zukunft,

    guter Wein und an Gründen noch jeder beliebige andre.“)


Cave canem

    „Warnung vor dem Hunde“ – Aufschrift auf einem Bodenmosaik, das einen Hund darstellt, am Eingang eines Hauses in Pompei. Petronius: Satyricon 29,1


Christianus nullius est hostis.

    „Ein Christ ist niemandes Feind.“ – Tertullian: Ad Scapulam 2,6


Christus vincit.

    „Christus siegt.“


Clara est et quae numquam marcescit sapientia.

    „Die Weisheit ist strahlend und unvergänglich.“ – Vulgata: Buch der Weisheit 6,12


Credo, ergo sum.

    „Ich glaube, also bin ich.“


Da mihi castitatem et continentiam, sed noli modo.

    „Schenke mir Keuschheit und Enthaltsamkeit – aber noch nicht jetzt!“ – Zitat aus den Schriften des Kirchenlehrers Augustinus von Hippo


De gustibus non est disputandum.

    „Über Geschmack kann man nicht streiten.“ – Dieser Satz stammt nicht aus der Antike. Der Franzose Jean Anthelme Brillat-Savarin leitete ihn vom spanischen „Sobre los gustos no hay disputo“ her. In der scholastischen Philosophie heißt es:

    „De gustibus et coloribus non est disputandum.“ („Über Geschmäcke und Farben kann man nicht streiten.“)

    Meist wird diese Aussage so verstanden, dass niemand rational beweisen kann, dass ein bestimmtes Geschmacksempfinden das richtige sei.[1]


De nihilo nihil fit.

    „Von nichts kommt nichts.“ – Nach Lukrez, de rerum natura 2,287, wo es heißt: „de nihilo quoniam fieri nil posse videmus – weil wir sehen, dass aus nichts nichts werden kann.“


Deus Adiutor et Protector meus

    „Gott, mein Helfer und Schützer“, Wahlspruch derer von Elverfeldt genannt von Beverfoerde zu Werries, wie auf deren Stammsitz Schloss Loburg zu sehen ist.


Mundus vult decipi, ergo decipiatur.

    „Die Welt will betrogen sein, darum sei sie betrogen.“

    Der Spruch ist eine Anwendung des römischen Rechtssatzes Qui vult decipi, decipiatur (Wer betrogen werden will, mag ruhig betrogen werden). Siehe dort!

    Die lateinische Version, ohne den Nachsatz, ist eine Übersetzung des deutschen Spruchs aus Sebastian Brants „Narrenschiff“. Nach Sebastian Franck auch oft: „Mundus vult decipi, darum bin ich hier“.


Si non caste, tamen caute.

    "wenn nicht keusch, doch vorsichtig", d. h. den Schein gewahrt.

(Wenn nicht keusch so doch wenigstens vorsichtig) Wahlspruch katholischer Priester